Ein neues Jahr

 

Das letzte halbe Jahr ist schnell vergangen. Gesundheitlich ging es mir meist gut. Schmerzen im Knie habe ich momentan nur, wenn ich bei der Arbeit sehr lange an der Nähmaschine sitze und dann auch nur, bis ich einige Schritte gegangen bin. Den Tod meiner Mutter habe ich verkraftet und im Gegensatz zu den letzten Monaten vor ihrem Tod, wo ich so sehr in ihr Leben eingebunden war, fühle ich mich nun viel freier als früher. Ich habe sogar das Gefühl, ich bin erst richtig erwachsen geworden, seit meine Mutter gegangen ist.

 

Anfang Dezember habe ich mein Wunschgewicht von 72 Kilo erreicht. Über die Feiertage wollte ich mich dann nicht so sehr einschränken, konnte bis 31. Dezember aber mein Gewicht auf 72,7 Kilo halten. Ab dem 01.01.2023 habe ich die App wieder auf „abnehmen“ umgestellt. Ich möchte mein Gewicht jetzt noch auf 65 Kilo reduzieren. Aufgrund der Gewichtsreduktion musste ich mir einiges an neuer Kleidung kaufen. Nicht mal die Slips halten mehr... Vieles konnte ich im Sommer gebraucht und günstig auf Flohmärkten oder Onlineplattformen kaufen, aber man kann da nie sicher sein, ob die Sachen wirklich passen, und zurückgeben geht dann nicht. Zum Schluss habe ich jetzt einiges rabattiert, neu gekauft.

 

Gesundheitlich merke ich die Gewichtsabnahme sehr. Ich kann wieder lange Zeit schmerzfrei gehen, mein zu hoher Blutdruck hat sich reduziert und meine Blutwerte haben sich ebenfalls normalisiert. Psychisch habe ich im Moment keine Probleme. Momentan habe ich wieder im Lendenwirbelbereich Schmerzen. Irgendwie eine Blockade.

 

Meine Tochter und ihr Freund, mit dem sie seit Mitte des Jahres in einem kleinen Ort etwas entfernt von K. zusammenlebt, hatten im September Corona und mein Sohn und seine Freundin, die seit etwa derselben Zeit bei ihm wohnt hatten/haben es jetzt über Weihnachten. So weit ich sehe, zieht das keine schlimmen Folgen nach sich, aber es hat ihnen die ganzen Feiertage verhagelt. Seine Freundin wurde noch kurz vor Weihnachten negativ, er war auch noch an Silvester positiv. Mich hat es bisher immer noch nicht erwischt. Ich ließ mich am 18. Oktober zum vierten Mal impfen. Diesmal hatte ich keine Nebenwirkungen.

 

Anfang Dezember ließ ich mich dann noch gegen Gürtelrose impfen, was ja ebenfalls für über 60jährige empfohlen wird. Die zweite Impfung werde ich mir Ende Januar holen.

 

Ich habe wieder begonnen zu malen. Im Moment probiere ich mich an Aquarellfarben. Die Ergebnisse sind zwar gut, aber bevor ich mit etwas anfange, habe ich immer Angst, dass es nichts wird. Manchmal lass ich es dann aus Frust sein.

 

Im Oktober erhielt mein Bruder den Erbschein für das Restguthaben auf dem Konto meiner Mutter. Er zahlte das Geld zu je einem Drittel an uns Geschwister aus. Für jeden ergab das etwas mehr als 7000 €. Meinen Kindern habe ich von meinem Anteil jeweils 1.000 € gegeben. Ich weiß nicht, ob es von mir überhaupt einmal etwas zu erben gibt, wenn ich vielleicht ewig pflegebedürftig oder im Pflegeheim sein werde. Deshalb gebe ich ihnen lieber jetzt schon etwas.

 

Was schlimm ist, ist dieser unsägliche Krieg Russlands gegen die Ukraine seit dem 24. Februar. Ich frage mich, warum nicht einfach irgendeiner diesen bösartigen Greis und seine Kumpane ein wenig würgt, wenn sie kein Einsehen haben. Diese Wahnsinnigen bringen so viel Leid über absolut unschuldige Menschen, nur um territoriale Ansprüche zu befriedigen. Zwar gibt es in den östlichen Provinzen viele, die der russischen Minderheit im Land angehören und lieber eigenständig sein wollen, aber darüber hat meiner Meinung kein Herr Putin zu entscheiden, und schon garnicht mit solchen Mitteln. Das wären interne Entscheidungen der Ukraine. Die zerbomben denen das ganze Land!

 

Neben schon vorher bestehenden Problemen bezüglich unserer Stromkosten, da ja unvernünftigerweise gleichzeitig die Kernkraftwerke und auch die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden sollten, sind aufgrund der Sanktionen jetzt auch noch massive Preissteigerungen bei Gas und Öl dazugekommen.

 

Die Regierung versucht mit finanziellen Erleichterungen für die Bürger gegenzusteuern, aber ewig kann das auch nicht gehen. Die Inflationsrate in Deutschland lag im Dezember 2022 bei 10%. Zeitweise konnte man während die Monate vergingen, den Preissteigerungen von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern von Woche zu Woche zuschauen. Die kleinen Unternehmen müssen um ihr Überleben kämpfen. Zwar soll es jetzt einen Strom- und Gaspreisdeckel auf bis zu 80% des Verbrauches geben, der rückwirkend zum Januar ab März gelten soll, aber wie lange kann das durchgehalten werden?

 

Zusätzlich zu den vielen Flüchtlingen aus Syrien, Afrika und Afghanistan gibt es jetzt auch noch sehr viele Flüchtlinge aus der Ukraine. Eigentlich immer sind das Frauen mit Kindern, die wirklich gekommen sind, weil sie vor Bomben flüchten. Aus anderen Ländern kommen überwiegend junge Männer. Da bin ich ziemlich sicher, dass viele von denen aus wirtschaftlichen Gründen  kommen.

 

Auf jeden Fall verstärkt das nochmal mehr die Wohnungsnot, die hier in Deutschland ja eh schon extrem ist. Die Regierung versprach, pro Jahr 400.000 Wohnungen zu bauen. Jetzt sind in einem Jahr über eine Million Flüchtlinge allein aus der Ukraine gekommen, die auch alle Wohnungen brauchen und die Zahlen der zu bauenden Wohnungen können bei Weitem nicht eingehalten werden. Auch sind die Preise im Bausektor massiv gestiegen. Viele Familien, die ein Einfamilienhaus bauen wollten, können sich das nun nicht mehr leisten und viele ärmere Menschen finden einfach keine bezahlbare Wohnung mehr.

 

Man kann einfach nur hoffen, dass dieser Krieg möglichst schnell endet. Vielleicht normalisiert sich die Lage dann wieder ein wenig.

 

Zudem frage ich mich, ob der Zuzug so vieler Menschen nicht auch dazu führen wird, dass unser Grundwasserspiegel immer mehr sinkt und unser Land dann langsam zur Wüste wird. Schon in den letzten Jahren war das Wasser im Sommer total knapp.